Ab 2026: Lizenz für Sportwart Pflicht

19. Juli 2024

Ab 2026 führt der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) eine Lizenzpflicht für Sportwarte der Streckensicherung ein, wie sie bereits in anderen großen Motorsport-Ländern wie Frankreich und Großbritannien besteht. Für den Erwerb der Lizenz werden entsprechende Lehrgänge angeboten. Vorteil für die Sportwarte: Die Lizenzinhaber sind durch eine Unfallversicherung geschützt. Durch den Einsatz von ausgebildeten und lizenzierten Sportwarten soll das Sicherheitsniveau bei Motorsport-Veranstaltungen weiter erhöht werden.

Bereits für das Jahr 2025 gilt die Empfehlung, bei allen DMSB-genehmigten Veranstaltungen sowie Prädikatsveranstaltungen, die Teil einer FIA- oder FIM-Europa-Meisterschaft sind, nur noch ausgebildete und lizenzierte Sportwarte der Streckensicherung einzusetzen. Ab 2026 ist die Lizenz dann in vielen Disziplinen verpflichtend vorgeschrieben.

Durch die Tatsache, dass in Zukunft nur noch ausgebildete und lizenzierte Sportwarte eingesetzt werden, können Fahrer, Veranstalter und Funktionäre sich fortan auch sicher sein, dass die eingesetzten Sportwarte einheitlich geschult wurden. Außerdem gibt die Lizenzierung den Veranstaltern mehr Rechtssicherheit, zum Beispiel wenn es um Haftung geht. Bereits jetzt lässt sich ein stark steigendes Interesse an Lizenzen für Sportwarte feststellen: Die Anzahl der freiwillig lizenzierten Sportwarte der Streckensicherung im DMSB hat sich in den vergangenen vier Jahren mehr als verdoppelt. Aktuell sind etwa 2.400 Sportwarte im Besitz einer entsprechenden DMSB-Lizenz.

Die unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedingungen für die 20 Automobil- und Motorradsportdisziplinen finden sich im Stufenplan für die disziplinspezifische Lizenzpflicht wieder. Für die Ausbildung der Sportwarte gibt es die DMSB Academy, die DMSB-Mitgliedsorganisationen oder deren Vereine. Zudem werden Veranstalter auf ein E-Learning zurückgreifen können, zum Beispiel wenn kurzfristig Personalengpässe entstehen, um Sportwarte noch am Tag der Veranstaltung schulen und einsetzen zu können.

Die Sportwarte profitieren nicht nur durch Fachwissen und Handlungssicherheit dank der Ausbildung, sondern erhalten im Rahmen ihrer Lizenz auch eine Unfallversicherung. Der DMSB sorgt zusätzlich für eine ordentliche Ausstattung der Sportwarte. So konnten sich alle lizenzierten Sportwarte der Streckensicherung im vergangenen Jahr über Arbeitshandschuhe und Arbeitswesten freuen.

 

In der folgenden Übersicht sind die Vorgaben für die einzelnen Disziplinen zur Lizenzpflicht für Sportwarte der Streckensicherung ab 2026 aufgeführt. Bitte beachten Sie, dass alle weiteren, bindenden Details in den disziplinspezifischen Reglements veröffentlicht werden.

Automobilsport ab 2026

Autocross:
alle SdS müssen im Besitz einer gültigen Lizenz sein

Bergrennen:
alle SdS müssen im Besitz einer gültigen Lizenz sein

Drag Racing:
Rennleiter muss über gültige Lizenz verfügen, Unterweisung nichtlizenzierter SdS vor Ort möglich

Kartsport:
Leiter der Streckensicherung muss über gültige Lizenz verfügen, Unterweisung nichtlizenzierter SdS vor Ort möglich

Rallycross:
alle SdS müssen im Besitz einer gültigen Lizenz sein

Rallye:
WP-Leiter muss über gültige Lizenz verfügen, Unterweisung nichtlizenzierter SdS vor Ort möglich

Rundstrecke:
alle SdS müssen im Besitz einer gültigen Lizenz sein

Slalom:
LS Slalom (neu ab 2026) muss über gültige Lizenz verfügen, Unterweisung nichtlizenzierter SdS vor Ort möglich

Motorradsport ab 2026

Bahnsport:
Schiedsrichter oder Rennleiter muss über gültige Lizenz verfügen, Unterweisung nichtlizenzierter SdS vor Ort möglich

Enduro:
WP-Leiter muss über gültige Lizenz verfügen, Unterweisung nichtlizenzierter SdS vor Ort möglich

Motoball:
keine lizenzierten SdS nötig, da Schiedsrichter eingesetzt sind

Motocross:
Leiter der Streckensicherung muss über gültige Lizenz verfügen, Unterweisung nichtlizenzierter SdS vor Ort möglich

Straßensport und MiniMoto:
alle SdS müssen im Besitz einer gültigen Lizenz sein

SuperMoto:
alle SdS müssen im Besitz einer gültigen Lizenz sein

Trial:
keine lizenzierten SdS nötig, da Sachrichter eingesetzt sind

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